Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 14 Декабря 2010 в 03:16, доклад

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Ich mache heute einen kurzen Überblick zur Historisch-Vergleichenden Sprachwissenschaft und bespreche die wichtigsten Vertreter dieser Disziplin und ihre Leistung. Ich stütze mich auf die Texte von Andreas Gardt, Gudrun Brundin, H. Bußmann und auf einige Quellen im Internet.

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Die Sprachwissenschaft im 19.doc

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Die Sprachwissenschaft im 19. Jh. Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft, die wichtigsten Vertreter: Rasmus Rask, die Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Franz Bopp, Jacob und Wilhelm Grimm. Ihre Leistung für die deutsche Sprachwissenschaft.

Guten Tag! Ich mache heute einen kurzen Überblick zur Historisch-Vergleichenden Sprachwissenschaft und bespreche die wichtigsten Vertreter dieser Disziplin und ihre Leistung. Ich stütze mich auf die Texte von Andreas Gardt, Gudrun Brundin, H. Bußmann und auf einige Quellen im Internet.

Die Historisch-Vergleichende Wissenschaft ist im 19. Jh. als selbständige Disziplin entwickelte Forschungsrichtung. Das Ziel dieser Disziplin ist, Ursprung, Entwicklungsgeschichte und Verwandtschaftsbeziehungen von Einzelsprachen auf Grund vergleichender Untersuchungen zu beschreiben. Besonders wichtig für die Entwicklung dieser Sprachwissenschaft sind solche Sprachforscher wie Sir William Jones, August und Wilhelm Schlegel, Rasmus Rask, Franz Bopp, Jacob und Wilhelm Grimm.

Erste Versuche einer Untersuchung dieses Phänomens wurzeln im 17. Jahrhundert. Dies waren nur die ersten Spekulationen über eine mögliche verwandtschaftliche Beziehung zwischen den europäischen Sprachen. Aber aufgrund der mangelhaften Entwicklungsstufe linguistischer Forschung und Methodologie blieb es zunächst bei Vermutungen.

Im späten 18. Jahrhundert erlebte die Historisch-Vergleichende Untersuchung der Herkunft und Verwandtschaft der europäischen Sprachen einen enormen Aufschwung. Entscheidend war in diesem Zusammenhang die Beobachtung Sir William Jones' (1786). Er bemerkte, dass die klassischen Sprachen Europas (Griechisch und Latein) systematische Übereinstimmungen mit dem Sanskrit aufwiesen. Er meinte, dass die Ähnlichkeiten zwischen drei diesen Sprachen kein Zufall sein könnten, weil die Sprachen sowohl in grammatischen Strukturen als auch in den einzelnen Wortwurzeln verwandt sind. Das war im 18. Jh. Keine „Entdeckung“, dass die Ähnlichkeiten zwischen dem Sanskrit und europäischen Sprachen existierten. Diese Tatsache war schon im 16. Jh. bekannt, aber diese Parallelen wurden von Wissenschaftlern nur Anfang des 19. Jahrhunderts ernst genommen.

Als einflussreiches Werk darf Friedrich von Schlegels Über die Sprache und Weisheit der Inder (1808) gelten. Er war durch die Lektüren von Sir William Jones über die Verwandtschaft des Sanskrits mit einigen europäischen Sprachen angeregt und, deshalb beschäftigte sich auch Schlegel mit diesen Fragen. Er kommt zum Schluss, dass Sanskrit vor allem mit Persisch, Griechisch, Latein, germanischen Sprachen, aber auch (entfernter) mit Armenisch, Slawisch und Keltisch verwandt ist. Schlegel ist der erste, der Sanskrit als die Muttersprache ansieht, von der die genannten Sprachen abstammen. Er beweißt seine Schlussfolgerungen durch die Vergleiche im Wortschatz, aber vor allem durch Vergleiche der Morphologie und des Satzbaus. Flektierende Sprachen gelten für ihn als höherwertig, deshalb musste Sanskrit wegen seiner komplexeren und reguläreren Flexion gegenüber dem Griechischen und Lateinischen, noch mehr gegenüber dem Keltischen, Germanischen, Slawischen und Armenischen als überlegen beurteilt werden. Die Unterscheidungen führten Schlegel zur Einteilung in zwei grundlegende Sprachtypen:

  1. Der eine zeichnet sich durch Flexion aus. Das sind solche Sprachen wie Sanskrit und die mit ihm verwandten Sprachen, unter anderem die meisten europäischen
  2. Der zweite Sprachtyp zeichnet sich durch die Angabe der grammatischen Informationen (Tempus, Numerus etc.) durch eigene Wörter. Zu diesem Sprachtyp zählt er das Chinesische. Solche Sprachen gelten für ihn als nicht vollkommene Sprachen.

Später wird vom August Wilhelm Schlegel diese übliche Zweiteilung durch eine Einteilung in drei Sprachtypen ersetzt: isolierende, agglutinierende und flektierende Sprachen. Dann differenziert er die flektierenden Sprachen weiter in analytische und synthetische. Zu den analytischen zählt er die romanischen Sprachen und das Englische, zu den synthetischen das Sanskrit, Lateinische und Griechische. Das Deutsche mit den germanischen Sprachen wird zwischen diesen Extremen angesetzt.

Die Überlegungen Friedrich Schlegels werden von Franz Bopp weitergeführt. Er ging nach Paris, um an Texten des Sanskrits zu arbeiten. Die Ergebnisse deiner Forschung erscheinen im Jahre 1816 unter dem Titel Über das Konjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen, lateinischen, persischen und germanischen Sprache. Mit diesem Werk legte Franz Bopp die Grundlagen für die vergleichende indogermanische Grammatik. Er sammelt die Verben aus Texten des Sanskrits und analysiert sie auf ihre morphologische Struktur. Er liefert in seiner Arbeit eine systematische und wissenschaftliche Beschreibung der Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der indoeuropäischen Sprachfamilie. Er macht das auf Morphologie der Verben begrenzt. In seiner Vergleichenden Grammatik des Sanskrit, Zend, Armenischen, Griechischen, Lateinischen, Litthauischen, Altslawischen, Gothischen und Deutschen beschreibt Franz Bopp allgemein den Organismus „Sprache“. Hauptteil ist eine morphologische Untersuchung in solcher Reihenfolge: Nomina und ihre Kasus, Komparation (Steigerung des Adjektivs), Pronomina, Verben, Wortbildung. Jedes Morphem jeder Sprache wir gründlich analysiert (synchronisch und diachronisch). Diese Gründliche Segmentierung von Morphemen wird auch von späteren Wissenschaftlern als methodische Grundlage allgemein akzeptiert. Franz Bopp übernimmt in seiner Arbeit auch August Schlegels Unterscheidung der Sprachen in drei Sprachtypen: isolierend, agglutinierend und flektierend.

Der nächste wichtige Begründer der Historisch-Vergleichenden Sprachwissenschaft war Rasmus Rask. Rasmus Rasks wichtigste Publikationen zur Sprachwissenschaft sind präzise, knappe Grammatiken moderner und alter Sprachen. Seine Grammatiken sind vorwiegend deskriptiv: Nach einer Darstellung von Schreibung und Phonologie folgen Kapitel über Morphologie, Wortbildung und Syntax. Auch bei ihm findet man im 19. Jh. anzutreffende Einstellung, dass man eine Sprache nur dann richtig und vollständig verstehen könnte, wenn man auch ihre früheren Stufen kenne. Nur so kann man manche Erscheinungen einer Sprache erklären. Rasmus Rask kann überhaupt als Begründer der allgemeinen Sprachwissenschaft und des Strukturalismus (die Sprache als geschlossenes Zeichensystem) gelten. Er interessierte sich für die allgemeine Sprachwissenschaft und die Typologie.

Rask beschrieb in seinem Werk Untersuchung über den Ursprung der alten nordischen oder isländischen Sprache die Verwandtschaft der germanischen Sprachen mit den baltischen und slawischen Sprachen und mit dem Lateinischen und Griechischen. Er untersuchte auch das Keltische, kam aber zu dem Schluß, daß es zu verschieden erscheine, um grundsätzlich verwandt zu sein. Die Tatsache, dass in der Arbeit das Sanskrit nicht berücksichtigt wurde, ist sehr zum Nachteil der Arbeit. Rask hat Hunderte von Entsprechungen untersucht und eine vergleichende Darstellung der betreffenden Sprachgruppen geliefert. Diese große Arbeit hat ihn zu einem der Begründer der neuen Wissenschaft gemacht.

Er untersuchte auch die Lautveränderungen in verschiedenen Wörtern und kam zum Schluss, daß Wörter, die auf den ersten Blick nicht verwandt scheinen, letztlich doch identisch sind. Er stellte fest, daß die zwischen dem Germanischen einerseits und dem Griechischen und Lateinischen andererseits manche konsonantische Veränderungen regelmäßig sind, insbesondere dann, wenn die Konsonanten am Wortanfang stehen. Rasks Arbeit in dieser Richtung wurde durch Jacob Grimm erweitert und formalisiert.

Jacob Grimm interessierte sich für deutsche Literatur des Mittelalters, später aber widmete er sich hauptsächlich der deutschen und der germanischen Sprachwissenschaft. Seine Deutsche Grammatik, die in Wirklichkeit eine vergleichende Grammatik des Germanischen ist, erschien erstmals 1819. Im Jahre 1822 überarbeitete und erweiterte er diese Werk und formulierte er, inspiriert durch Rasks Untersuchungen, den Lautwandel, der später als Grimms Gesetz bekannt wurde. Dieses Lautgesetz systematisiert die für das Germanische charakteristische Konsonantenverschiebung. Grimm behandelte ferner den regelmäßigen Wechsel bestimmter Vokale bei verwandten Wörtern, z.B. engl, sing, sang, sung, song. Zur Benennung dieses Wechsels benutzte er die Bezeichnung Ablaut. Man erkannte schließlich, daß Ablaut ein ursprachliches Charakteristikum war, das alle indogermanischen Sprachen ererbt hatten. Grimm betonte in seiner Arbeit nicht nur den Sprachvergleich, sondern auch die Sprachgeschichte; insbesondere befaßte er sich mit der Geschichte des Deutschen und der germanischen Sprachen. Er untersuchte die Sprachen synchronisch und diachronisch. Jacob Grimm hat einen enormen Einfluss auf die zeitgenössische Linguistik (germanistische, romanistische, slavistische Linguistik) gemacht. Noch heute ist er von Wert.

Damit möchte ich meinen Vortrag beenden. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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